Geschäftsideen

Neue Perspektiven für Menschen und Bienen - Leasing von Bienenvölkern

Der weltweite Rückgang der Bienenpopulationen stellt Naturschützer und Umweltpolitiker vor große Herausforderungen. Ohne die Bienen werden Pflanzen nicht mehr ausreichend bestäubt und das ökologische Gleichgewicht gerät aus dem Tritt. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Imker, von denen es immer weniger gibt. Weniger Bienenvölker bedeuten weniger Imker. Diese negative Spirale ist verhängnisvoll, weil dadurch Bienenvölker zusätzlich dezimiert werden.

Was aber lässt sich dagegen tun? Der Hobbyimker Dieter Schimanski aus Ganderkesee bei Bremen hat nicht nur sein Hobby zum Beruf gemacht, sondern auch eine interessante Geschäftsidee entwickelt. Mit seiner Bee-Rent GmbH hat er 2018 ein Leasingunternehmen für Bienenvölker gegründet. Im Gegensatz zu Imkern, die Bienenvölker an Plantagenbesitzer zwecks Bestäubung von Obstbäumen vermieten, ohne dass diese den Honigertrag erhalten, verbleibt der Honigertrag der geleasten Bienen von Bee-Rent beim Kunden.

Neue Perspektiven für Menschen und Bienen - Leasing von Bienenvölkern

Das Leasingmodell spielt nur vordergründig eine Rolle, denn es handelt sich hier um Social Entrepreneurship, ein Trend, der immer populärer wird. Hierbei dürfen durchaus Gewinne anfallen, es werden aber hauptsächlich gesellschafts- und umweltpolitisch förderungswürdige Ziele mit dem Unternehmenszweck verfolgt. Das sehen auch institutionelle Investoren so. Beim KfW Award „Gründen“ gewann Bee-Rent 2019 den Sonderpreis Social Entrepreneurship.

 

Bienenpflege bringt mehr ein als die klassische Imkerei

Schon seit Jahren gehen Meldungen durch die Medien, dass die Bienenvölker weltweit bedroht sind. Dies hängt weniger mit Pestiziden, die ohnehin in der EU verboten sind, zusammen, sondern mit dem fehlenden Nahrungsangebot für die fleißigen Insekten. Kurzum: Sie finden nicht mehr genug Blüten aufgrund unserer zunehmend monokulturell geprägten Landwirtschaft. Mit der Abnahme der Bienenpopulationen geht auch die Zahl der Imker zurück.

Es entsteht ein Teufelskreis, der letzten Endes uns alle bedroht. Den wachsenden Flächenverbrauch einzuschränken und Blühstreifen anzulegen, ist indes nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Was vielmehr vonnöten ist, wäre die Ansiedlung von Populationen in Gegenden, in denen es kaum noch Bienen gibt. Hier ist an städtische Gärten, Grünanlagen und Parks gedacht. Nur wo findet man in städtischen Gegenden noch Imker?

Den Hobbyimker Dieter Schimanski aus Ganderkesee bei Bremen brachte das auf die tolle Geschäftsidee Bee-Rent. Das Start-up verleast Bienenvölker an Unternehmen und verschafft den Bienen dadurch neue Räume, in denen sie sich entfalten können. Hobbyimker wären mit den dadurch entstehenden Populationsgrößen häufig überfordert, denn die Tiere müssen auch gepflegt und vor Parasitenbefall geschützt werden. Diese Erfahrung bringen zumeist nur Berufsimker mit.

Die von privaten und öffentlichen Kunden von Bee-Rent geleasten Bienenvölker werden an den unterschiedlichsten Standorten wie Flachdächer oder privaten Grünanlagen aufgestellt. Die Imker, die sich um die Pflege der Bienen kümmern und den Honig ernten, erhalten in den ersten drei Jahren pro Bienenvolk 1.524 Euro. Das ist deutlich mehr als der Ertrag aus dem Verkauf von Honig an den Großhandel, der pro Volk und Jahr nur rund 350 Euro einbringen würde.

Die Aufgabe der Imker besteht darin, den Standort 10 bis 15 Mal im Jahr zu besuchen und sich um die Bienen zu kümmern. Ein Bienenvolk bringt durchschnittlich einen Ertrag von 20 bis 30 Kilogramm Honig im Jahr. Der geerntete Honig geht an die Leasingnehmer. Die Honigproduktion spielt bei dieser Geschäftsidee aber nur eine untergeordnete Rolle. Inzwischen arbeiten 25 Imker in ganz Deutschland für Bee-Rent.

 

Bienen-Leasing: Social-Geschäftsidee mit großer Zukunft

Zwar liegt die Bienenzucht im Trend, doch die meisten Hobby-Imker sind mit größeren Populationen überfordert. Die Zahl der Berufsimker hingegen nimmt immer weiter ab, weil sie von den Erträgen aus der Honigernte kaum noch leben können. Bei der Imkerei geht es jedoch nicht nur um den wirtschaftlichen Aspekt der Honiggewinnung, sondern auch um aktiven Naturschutz. Bee-Rent stellt ein Geschäftsmodell vor, das der Berufsimkerei völlig neue Perspektiven eröffnet.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt weniger auf der Honigausbeute, sondern auf dem Naturschutz, der in der Rangordnung der politischen Prioritäten mittlerweile ganz oben steht. Für einen eher symbolischen Beitrag von 200 Euro im Monat können Unternehmen ihr Nachhaltigkeitsimage aufpolieren, indem sie ein Bienenvolk leasen (und eventuell damit werben). Dem Berufsimker beschert es ein sicheres, kalkulierbares Einkommen.

Da gerade in städtischen Gegenden die Bienenpopulationen immer mehr abnehmen, schlägt diese Social-Geschäftsidee zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Geschäftsidee richtet sich an alle Imker und solche, die es noch werden wollen. Wer selber Erfahrung mit der Hege und Pflege von Bienen hat, ist natürlich im Vorteil. Dennoch: Es braucht noch viel mehr engagierte Imker, die Bienenvölker vermieten oder verleasen, um das Bienensterben nachhaltig zu bekämpfen. In jeder Hinsicht hat diese Geschäftsidee noch sehr viel Potenzial.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Deutschland Deutschland
Rechtsform: GmbH
Branche: Freizeit, Gesellschaft & Familie, Lifestyle
Kategorie: Garten, Tierwelt, Verschiedenes
Startkapital: * 10.000 EUR - 25.000 EUR
Website: bee-rent.de
* geschätztes Startkapital

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