Geschäftsideen

Die Industrienudel hat ausgedient - Pastakonfiguration in drei Schritten

In Italien heißt die Pasta nicht einfach Nudel, weil sie dort für die Kochkultur ein identitätsstiftendes Symbol darstellt. Von der Spitzengastronomie bis zur einfachen Volksküche dreht sich in Italien alles um die Pasta. In Deutschland hingegen fristete die Pasta in Form der Nudel einst ein Schattendasein, das sich mit preisgünstiger Alltagskost treffend umschreiben lässt.

Der Begriff Pasta wurde allenfalls mit Zahncreme in Verbindung gebracht. Das änderte sich jedoch, als die mediterrane Kochkunst Italiens auch bei uns Einzug hielt und die Pasta aus Hartweizen in den vielfältigsten Variationen auf unsere Teller kam. Dieser Variantenreichtum bei Teigwaren war bis dahin in der mitteleuropäischen Küche völlig unbekannt.

Die Industrienudel hat ausgedient - Pastakonfiguration in drei Schritten

Die pastaarmen Zeiten sind lange vorbei. Jetzt versuchen Daniel Schneider und Hans C. Marcher die real existierende Pastavielfalt sogar noch zu toppen. Mit ihrem Pastakonfigurator lassen sich rechnerisch sage und schreibe mindestens 1.320 Pastakreationen erzeugen, wenn man jede auswählbare Pastaform mit nur einer einzigen der angebotenen Zutaten zusammenbringt.

Da mehrere Zutaten möglich sind, potenziert sich die Anzahl möglicher Kreationen noch erheblich. Die Gründer starteten die Pastarie GmbH Ende 2010 in Thüringen und schrieben eigenen Angaben zufolge bereits im Sommer 2012 schwarze Zahlen. Da verwundert es nicht, dass der Investor Thüringer Gründerfonds anbiss, um der Geschäftsidee erst noch so richtig zum Durchbruch zu verhelfen.

 

Professionelle Vorbereitung zahlt sich aus

Ob Kaffee, Tee, Pralinen oder Marmeladen – es gibt fast nichts mehr, was sich im Internet nicht per Mass Customization vertreiben ließe. Die Pasta jedoch zählte bislang nicht dazu. Das ändert sich jetzt, denn seit Daniel Schneider zusammen mit dem beliebten Hobbykoch Hans C. Marcher im Dezember 2010 in Erfurt die Pastarie GmbH gegründet haben, wird die Pastawelt in Deutschland nie mehr so sein, wie sie einmal war. Zumindest wenn es nach dem Willen der Gründer geht.

Beide Gründer sind seit Langem befreundet und verfügen über hervorragende Kontaktnetzwerke. Schließlich konnte der gebürtige Berliner Daniel Schneider über viele Jahre hinweg Projektleitungserfahrungen in der von ihm gegründeten SECONDRED Newmedia GmbH sammeln und sein bayerischer Partner Hans C. Marcher ist durch seine Firma German Food Entertainment GmbH mit kulinarischen Events bestens vertraut.

Beide Gründer sind eingefleischte Pastafans und kamen beim Verzehr ihrer Lieblingsspeise in einem Restaurant auf die Geschäftsidee mit dem Pastakonfigurator. Unter dem Arbeitstitel „Wunschnudel in 3 Schritten“ wurden ab September 2010 alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Geschäftsidee in die Tat umzusetzen. Von der Planung des Internetauftritts über die PR bis hin zur konkreten Ausgestaltung des Angebots.

Durch die Teilnahme an den Gründerwettbewerben Thüringer Gründerpreis und enable2start der Financial Times Deutschland verschaffte sich die Pastarie GmbH bereits im September 2010 wichtige Promotion im Vorfeld des eigentlichen Verkaufsstarts am 02.12.2010. Auch die Teilnahme an der Eat & Style Messe Köln im November 2010 trug dazu bei, die Geschäftsidee schon früh bekannt zu machen.

Der Aufwand hatte sich in jeder Hinsicht gelohnt, denn nur eineinhalb Jahre nach dem Start schrieben sie – so geben sie es jedenfalls an – schwarze Zahlen. Kein Wunder, dass hier auch Investoren wie der Thüringer Gründerfonds der bm-t Beteiligungsgesellschaft hellhörig wurden. Im August 2012 wurde schließlich bekannt, dass sich der Fonds an der Pastarie GmbH mit einer sechsstelligen Summe beteiligt hatte.

 

Zur Traumpasta in drei Schritten

Im Zentrum des Mass-Customization-Geschäftskonzepts von Pastarie GmbH steht der Pastakonfigurator. Aus derzeit 15 unterschiedlichen Pastaformen kann der Kunde seinen Favoriten auswählen. Hier sind alle Varianten vertreten, ob klassisch, raffiniert oder gedreht. Der eigentliche Clou ist die Beigabe einer oder mehrerer Zutaten, die würzig, exotisch, süß oder auch scharf sein können.

Hier stehen dem Kunden 88 verschiedenen Zutaten aus den Kategorien Gemüse, Kräuter, Obst und Gewürze zur Auswahl. Auch hochwertige Zutaten wie Kaviar, Trüffel oder Garnelen können ausgewählt werden. Nicht zu vergessen die Flüssigkeiten, die von Tintenfischtinte (Sepia) über Balsamico bis hin zu Prosecco reichen.

Der Grundpreis jeder Pastaform beträgt 9,90 Euro je 500 Gramm. Hinzu kommen die Aufschläge für die Zutaten, wobei der Preis pro Zutat durchschnittlich 0,80 Euro bis 1,60 Euro beträgt. Es versteht sich von selbst, dass Trüffel oder Kaviar zu diesem Preis nicht zu haben sind. Für diese erlesenen Zutaten werden jeweils 4,80 Euro berechnet.

Nicht minder wichtig wie der Inhalt selbst ist die Verpackung. Im dritten Schritt der Pastakonfiguration kann der Kunde eine Verpackung mit Bild und Gruß für 2,50 Euro individuell selbst gestalten, aus vielen Vorlagen für jeweils 1,00 Euro die passende aussuchen oder eine der drei Pastarie-Standardverpackungen zum Nulltarif auswählen.

 

Marktforschung gibt grünes Licht für Mass Customization bei Pasta

Mass Customization ist einer der Megatrends im E-Commerce. Ob bei Kleidung, Schuhen oder Accessoires – bei immer mehr Produkten können die Kunden Einfluss auf den Artikel, nehmen, den sie bestellen möchten. Längst ist dieser Trend auch bei den Lebensmitteln angekommen. Waren es anfänglich vor allem Genussmittel wie Kaffee oder Tee sowie Süßigkeiten, so lässt sich – wie das Beispiel Pastarie zeigt – dieses kundenindividuelle Produktions- und Verkaufskonzept auch auf Nahrungsmittel ausdehnen.

Diese Geschäftsmodelle funktionieren deshalb, weil die Verbraucher bereit sind, für individualisierte Produkte wesentlich mehr Geld auszugeben. Existenzgründer, die im Bereich Mass Customization aktiv werden möchten, können jetzt von diesem Langzeittrend profitieren.

Pasta eignet sich besonders gut, weil die Ware relativ lange haltbar ist und sich daher auch als Geschenk gut eignet. Es versteht sich von selbst, dass bei dieser Geschäftsidee Kenntnisse über die Pastaherstellung und Produktionsmöglichkeiten vorhanden sein müssen, damit die Geschäftsidee auch umgesetzt werden kann.

Angehende Existenzgründer mit ernsthaftem Interesse sollten daher keine Zeit verlieren. Einschlägige Marktforschungen wurden durch die Initiative von Pastarie bereits durchgeführt. Die Ergebnisse müssen viel Marktpotenzial ermittelt haben, denn ansonsten hätte sich wohl kaum VC-Geber mit einem sechsstelligen Betrag nach so kurzer Zeit an einem Start-up wie Pastarie GmbH beteiligt. 

Anmerkung der Redaktion: pastarie.com ist nichtmehr aktiv. 

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Deutschland Deutschland
Rechtsform: GmbH
Branche: Ernährung
Kategorie: Lebensmittel
Startkapital: * 5.000 EUR - 10.000 EUR
Website:
* geschätztes Startkapital

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