Geschäftsideen

Nur für Busse - Mitfahren im Fernbus wird zum Massenmarkt

Wer eine Reise von A nach B plant, kann schon mal eine Überraschung erleben. In Deutschland bis vor kurzem allein bei der Wahl des Verkehrsmittels. Denn anders als in anderen Ländern, beschränkte sich das öffentliche Verkehrsangebot bei Fernreisen auf Flugzeug und Bahn.

Sieht man einmal von Mitfahrgelegenheiten im Auto ab, gab es kaum günstige Alternativen wie zum Beispiel einen Busfernverkehr. Wie bei so vielem ist auch dieses Manko das Resultat eines bürokratischen Verwaltungsaktes. Eine Regulierungsvorschrift bei der Personenbeförderung aus dem Jahre 1934 wusste diese Form des Fernreisens bislang zu verhindern.

Nur für Busse - Mitfahren im Fernbus wird zum Massenmarkt

Zumindest bis zum Juni 2010, als sich mit Christian Janisch, Alexander Kuhr und Ingo Mayr-Knoch drei clevere Studenten aus Friedrichshafen zusammentaten, eine Gesetzeslücke ausnutzten und seitdem den Fernbus-Reisemarkt kräftig durcheinander wirbelten. Da der Linienverkehr bei Fernbusreisen nicht erlaubt ist, ließen die drei Gründer auf ihrer Internetplattform DeinBus.de einfach Angebot und Nachfrage sprechen. Seitdem gibt es kein Halten mehr.

Weder bei den Besucherzahlen noch bei den Buchungen. Dank Facebook und Twitter finden sich in kurzer Zeit fast immer genügend Teilnehmer auf DeinBus.de für eine bestimmte Reisestrecke zusammen, welche dann auch planmäßig durchgeführt werden kann. Eine vergleichbar günstige Möglichkeit, das sichere und bequeme Verkehrsmittel Bus als Alternative auf Fernstrecken zu nutzen, hatte es bislang in Deutschland noch nie gegeben.

 

Eine Gesetzeslücke mit riesigem Marktpotenzial

Ohne Mobilität geht in der modernen Welt fast nichts mehr. Sie ist quasi zum Grundbedürfnis avanciert. Fernziele per Flug oder Bahn zu erreichen, ist jedoch nicht gerade kostengünstig und das eigene Auto für viele sowieso unerschwinglich. Wieso das umweltfreundliche Verkehrsmittel Omnibus in Deutschland nicht für einen Linienverkehr bei Fernreisen zugelassen ist, weiß nur der Amtsschimmel.

Die 80 Jahre alte Regulierungsvorschrift aus dem Personenbeförderungsgesetz stammt ohnehin aus einer Zeit, in der es alles andere als demokratisch zuging in Deutschland. Aus welchem Grund auch immer begünstigt diese Vorschrift die Eisenbahn.

Eine Genehmigung für eine Buslinienverbindung wird davon abhängig gemacht, ob sie eine wesentliche Verbesserung zum Angebot bestehender Eisenbahnverbindungen bietet. Was in Frankreich, Spanien, England und anderen Ländern möglich ist, muss doch auch bei uns realisierbar sein. Das sagten sich jedenfalls die drei BWL-Studenten Christian Janisch, Alexander Kuhr und Ingo Mayr-Knoch, die sich an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen kennen gelernt hatten.

Jeder von ihnen hatte individuelle Erfahrungen beim Reisen per Fernbus während ihrer Auslandssemester gesammelt. Diese Geschäftsidee auch in Deutschland einzuführen, gelang nur durch die Ausnutzung einer Gesetzeslücke. Wenn sich Menschen nämlich freiwillig zusammentun, dann dürfen sie einen Bus mieten.

Es muss sich demnach um einen zusammengehörigen Personenkreis handeln, der sich über Ziel und Ablauf der Fahrt einig ist. Interessenten mit gleichgerichteten Zielsetzungen zu finden und zur Gruppe zusammenzuführen, sollte im Zeitalter von Internet und Web2.0 eigentlich kein Problem sein.

Mit wenig Startkapital und der tatkräftigen Unterstützung von Professoren arbeiteten sie das Geschäftsmodell für DeinBus.de aus, gründeten die Yourbus GmbH und zogen alsbald nach Offenbach, wo das junge Startup-Unternehmen seinen Firmensitz hat.

 

(D)einBus für Alle

Das System bei DeinBus.de ist denkbar einfach und vergleichbar mit einer Mitfahrzentrale. Jeder Besucher kann Wunschroute und Reisewunschtermin auf dem Portal eingeben, welche alsdann auf Facebook und Twitter bekannt gemacht werden. Es stehen derzeit über 50 Städte aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Großbritannien, den Niederlanden sowie Kroatien zur Auswahl. Außerdem werden Verbindungen zu Festivals organisiert.

Finden sich genügend Interessenten bis 7 Tage vor dem Reisebeginn zusammen, findet die Reise statt. Auf DeinBus.de können alle Verbindungen eingesehen werden, für die es bereits angemeldete Teilnehmer gibt, deren Mindestauslastung jedoch noch nicht erreicht wurde.

Hier kann sich jeder verbindlich anmelden. Die wachsende und kontinuierliche Nachfrage bewirkt so das Entstehen von konstanten und verlässlichen Beförderungssystemen zwischen vielen Städten im In- und Ausland. Als rein internetbasiertes Geschäftsmodell konnte DeinBus.de zahlreiche rechtliche Hürden überwinden und hat zwischenzeitlich ein großes Medienecho erfahren. Es dürfte nicht verwundern, dass diese durchschlagende Idee einigen Wettbewerbern wie der Deutschen Bahn ein Dorn im Auge ist.

Alle rechtlichen Anfechtungen konnten die drei Offenbacher Jungunternehmer bislang gut parieren und es ist davon auszugehen, dass die Pioniere in Sachen Fernbus-Mitfahrzentrale bald nicht mehr allein im Markt präsent sind. Weiteres Geschäftpotenzial hat dieses Modell in jeder Hinsicht, da es die Preisvorteile einer Mitfahrzentrale mit der Sicherheit und dem Komfort von Reisebussen verbindet.

Nicht zuletzt handelt es sich um ein äußerst umweltfreundliches Verkehrsmittel und umweltschonende Transportsysteme stehen nicht nur bei der Personenbeförderung hoch im Kurs.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Deutschland Deutschland
Rechtsform: GmbH
Branche: Dienstleistungen
Kategorie: Reise, Tickets
Startkapital: * 10.000 EUR - 25.000 EUR
Website: www.deinbus.de
* geschätztes Startkapital

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