Geschäftsideen

Schmeckt wie im Restaurant - Indisches Restaurant mit Soßenmanufaktur

Das Geheimnis guter Küchen zu ergründen ist nicht einfach. Wenn es sich nicht gerade um einen gefeierten Starkoch handelt, ist ein Koch wohl kaum bereit, seine Rezepturen in der Öffentlichkeit preiszugeben. Die Art der Zubereitung ist nicht nur eine Sache der Erfahrung, denn oftmals steckt das Geheimnis guten Geschmacks in den Soßen, die zu Fleisch- und Gemüsegerichten gereicht werden beziehungsweise deren Bestandteil sind.

Da kann der Gast sich drehen und wenden, wie er will – über die Komposition der Zutaten wird er im Restaurant keine Auskunft erhalten. Eigentlich bräuchte er das auch gar nicht, wenn es die Soßen nur fertig zu kaufen gäbe.

Schmeckt wie im Restaurant - Indisches Restaurant mit Soßenmanufaktur

Das brachte Sarah Nic Lochlainn und Sarajit Chanda als Betreiber eines indischen Restaurants in Irland auf eine faszinierende Geschäftsidee Aruna: Sie testen die eigenen Soßen in ihrem Restaurant auf Beliebtheit und verkaufen die beliebtesten Kreationen anschließend im Handel.

Der Gast im Restaurant kann seine Soße bei Gefallen bei zahlreichen Fachhändlern käuflich erwerben und muss nicht mühsam herumexperimentieren, bis er die Soße so hinbekommt wie der Koch im Restaurant. Die Geschäftsidee wurde 2010 geboren und ist in Irland sehr erfolgreich. Die Soßen von Aruna werden nicht nur von regionalen Fachhändlern angeboten, sondern mittlerweile auch landesweit über große Supermarktketten vertrieben.

 

Auf die Soße kommt es an

Sarah Nic Lochlainn lernte 1999 im australischen Sydney nicht nur ihren künftigen Partner, den indischstämmigen Sarajit Chanda kennen und lieben, sondern verliebte sich zugleich in die indische Küche. Beide zogen 2001 nach Dublin und eröffneten 2005 das Fuchsia House Restaurant im irischen Städtchen Ardee. Das Spezialitätenrestaurant eines Inders hat natürlich viele indische Gerichte im Angebot.

In der klassischen Küche Indiens spielen die Currys in den Soßen seit je her eine zentrale Rolle. Nachdem das Restaurant mehrere Auszeichnungen bekommen hatte und immer mehr Gäste von den Currysoßen schwärmten, entschlossen sich Sarajit und Sarah nach neuen Vertriebswegen für ihre Soßenkreationen zu suchen, die Sarajit nach den Rezepten seiner Mutter Aruna kreiert hatte.

Sie gründeten 2010 schließlich ein Start-up, das sie sinnigerweise Aruna nannten. Immer mehr Fachhändler aus der Region nahmen Aruna-Soßen in ihr Angebot auf, sodass die Restaurantküche bald nicht mehr ausreichte, um die Soßen zu produzieren. Aus diesem Grund verlegte man die Soßenproduktion 2011 in eine eigene Fabrikationsstätte.

Diese Entscheidung kam genau zum richtigen Zeitpunkt, denn seitdem Aruna seine Soßen in Irland nicht nur über den Fachhandel, sondern auch über die Supermarktkette Tesco anbietet, hat sich die Nachfrage geradezu explosionsartig entwickelt. Die Geschäftsidee Aruna ist ein Beispiel dafür, wie sich ein klassisches Business (das Restaurant) durch eine gute Geschäftsidee noch ganz erheblich erweitern lässt.

Das Restaurant ist nicht nur ein Ort, an dem man eine Mahlzeit einnimmt und genießt, sondern auch ein Ort für Marktforschung. Alle im Restaurant kreierten Soßen sind natürlich und frei von jeglichen Konservierungsstoffen. Aktuell hat Aruna mit Korma, Tikka Masala, Curry, Roganjosh und Madras fünf verschiedene Soßen im Angebot.

Aruna gewann in den Jahren 2010 und 2011 zahlreiche Preise. Unter anderem gewannen sie Gold und Bronze auf der „National Irish Food“ sowie im heimatlichen Louth County Preise für das „Best New Business“ und das „Best Overall Business“.

 

Gourmetprodukte aus Restaurants sind ein Renner

Betrachtet man die deutsche Restaurantlandschaft, fallen sofort klangvolle Namen von Starköchen ein, die manchmal mehrmals in der Woche im TV zu sehen sind. Wer nun glaubt, dass ein Herr Lafer oder Herr Lichter, die sich auf Maggi-Tütchen abbilden lassen, etwas mit der Geschäftsidee Aruna aus Irland gemein hätten, hat die Geschäftsidee der Iren gründlich missverstanden.

Es geht Aruna nicht um die Bewerbung einer Marke mithilfe prominenter Fernsehköche, sondern um Eigenkreationen eines Restaurants, das sich seine Beliebtheit durch das Urteil seiner Gäste erst erarbeiten musste. Man muss nicht Mövenpick heißen, um Gourmetprodukte lancieren zu können.

Viele Restaurantbetreiber bieten selbst entwickelte Spezialitäten ausschließlich in eigenen Restaurants an. Soßen sind dabei immer etwas ganz Entscheidendes – nicht nur in der indischen Küche. Wer selber ein Restaurant betreibt und mit individuellen Kreationen die Gäste begeistern kann, hat die besten Voraussetzungen, um diese auch einem größeren Publikum bekannt zu machen. Starten sollte man dabei zunächst beim regionalen Fachhandel.

Eine gehörige Portion Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein gehört natürlich dazu. Wer sich in seinem Vorhaben nur von den Meinungen von Herrn Rach & Co. abhängig macht, läuft Gefahr, sich eine Chance entgehen zu lassen. Was zählt, ist das Urteil der eigenen Gäste.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Irland Irland
Rechtsform: Einzelunternehmen
Branche: Ernährung
Kategorie: Lebensmittel
Startkapital: * weniger als 5.000 EUR
Website: www.aruna.ie
* geschätztes Startkapital

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