Geschäftsideen

Löffel zum Anbeißen - Essbare Alternative zu Plastik-Eislöffeln

Der Plastikverbrauch nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Nicht nur bei Lebensmitteln dominieren die aus Erdöl gewonnenen Plastikverpackungen, sondern auch beim Take-away von Restaurants und Imbissen sind Einweggeschirr und Bestecke aus Plastik sehr oft anzutreffen. Nicht ohne Grund hat die EU inzwischen ein Verbot von Plastikbesteck und Geschirr beschlossen. Nur, was sind die Alternativen?

Da Edelstahlbesteck schon aus Kostengründen ausscheidet, bleiben nur Löffel aus Holz oder aus irgendwas Essbarem. Drei Gründerinnen aus Stuttgart waren die Unmengen an in Eisdielen ausgereichten Plastiklöffel schon lange ein Dorn im Auge. Denn einmal verwendet landen die anschließend im Müll – oder noch schlimmer – auf der Straße oder in der Natur. So sind die drei schließlich 2018 auf ihre geniale Geschäftsidee Spoontainable gekommen.

Löffel zum Anbeißen - Essbare Alternative zu Plastik-Eislöffeln

Alles begann mit „Spoonie“, einem Eislöffel, den man essen kann. Die nachhaltige Alternative zum Plastikeislöffel besteht aus organischen Rohstoffen, die auch in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. Die Spoonie-Löffel sind vegan, glutenfrei und schmecken wie ein Keks. Die Geschäftsidee sprach sich schnell herum und ließ sogar die Politik aufhorchen. Im Juli 2019 holte Spoontainable den Gesamtsieg beim Landeswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ und im November gewannen sie den WIWIN-Award 2019. Ihnen brachte der Gewinn einen Riesenschub, denn er garantierte ein Investment von 500.000 Euro.

 

Mehr als 900.000 Eislöffel im ersten Jahr

Wer die Bilder über die Umweltbelastung durch Mikroplastik im Kopf hat, wird bei essbaren Eislöffeln gerne zugreifen. Aber auch alle anderen, die noch kein Bewusstsein hierfür entwickelt haben, werden wohl oder übel darauf umsteigen müssen, denn per EU-Beschluss ist Plastikbesteck ab 2021 verboten. Die drei Studentinnen Julia Piechotta, Amelie Vermeer und Anja Wildermuth aus Stuttgart hatten im Sommer 2018 wohl genau das richtige Gespür für das, was auf Eisdielen und Eiscafés zurollen wird und vorausschauend ihr Start-up Spoontainable UG gegründet.

Denn ihren Berechnungen zufolge landen Jahr für Jahr 360 Millionen Einweg-Eislöffel aus Plastik im Müll. Höchste Zeit also, über Alternativen zum Ex und Hopp bei Eislöffeln nachzudenken. Ihre Idee: Eislöffel, die man essen kann. Nach einigem Herumexperimentieren hatten die Gründerinnen von Spoontainable schließlich das richtige Rezept für ihren essbaren Löffel gefunden. Er heißt „Spoonie“ und besteht aus upgecycelten Nahrungsfasern. Der Löffel ist nicht nur vegan, sondern auch glutenfrei und wird somit auch von Allergikern vertragen.

„Spoonie“ ist eine Art Keks: essbar, knusprig und klimaneutral. Vor allem aber bleibt er im Eis über 60 Minuten formstabil. Der Nutzer muss nicht befürchten, dass der Löffel zu schnell aufweicht. Er kann sein Eis also in aller Ruhe genießen. Neben dem Standardprodukt Spoonie classic gibt es jetzt auch noch den Spoonie choc mit Fasern aus der Kakaoschale und den extragroßen Spoonie classic L für besonders große Eis- oder Frozen-Joghurt-Portionen.

Bei allen Varianten bilden Haferfasern mit hohem Ballaststoffanteil die Grundlage. Der Löffel ist keine Eiswaffel und will dieser auch keine Konkurrenz machen. Er muss auch nicht jedermanns Geschmack sein. Wird er nicht gegessen, bleibt lediglich kompostierbarer Abfall zurück. Die nachhaltige Eislöffel-Alternative Spoonie ist inzwischen in zahlreichen Eisdielen, Eiscafés und Restaurants in Deutschland und im angrenzenden Ausland erhältlich.

Bereits im Gründungsjahr verkaufte Spoontainable mehr als 900.000 Spoonies und machte Investoren wie Wiwin-Gründer Matthias Willenbacher auf sich aufmerksam. Das Start-up gewann nicht nur den Wettbewerb des Landes Baden-Württemberg „Start-up BW Elevator Pitch“, sondern auch den Wiwin Award für das nachhaltigste Start-up Deutschlands.

Darüber waren die Gründerinnen natürlich besonders erfreut, denn es bescherte ihnen ein garantiertes Investment von 500.000 Euro. Die Mittel kann Spoontainable gut gebrauchen, denn die drei Gründerinnen haben noch viel vor. So steht neben der weiteren Verbesserung und Diversifizierung des Produkts vor allem die Internationalisierung auf der Agenda. Viele ambitionierte Ziele für eine nachhaltigere Welt.

 

Riesiges Potenzial für nachhaltige Alternativen zu Einwegprodukten aus Plastik

Wenn in Brüssel etwas entschieden wird, hat es Auswirkungen auf das Leben von fast 450 Millionen Menschen in der EU. So wie beispielsweise das Glühbirnenverbot oder eben jetzt das Verbot von Einweggeschirr, Einwegbesteck und Trinkhalmen aus Plastik. Für Produzenten von nachhaltigen Alternativen bieten diese Entscheidungen riesige Absatzchancen. Die Gründerinnen von Spoontainable haben die Chance ergriffen und mit ihrem Spoonie ein alternatives Produkt auf den Markt gebracht.

Angesichts von 360 Millionen verbrauchten Eislöffeln pro Jahr decken die verkauften Stückzahlen des ersten Jahres nicht einmal ein Prozent des Bedarfs. Mit anderen Worten: Hier gibt es noch ein enormes Potenzial – und das nur bei Eislöffeln. Ob diese nun essbar sind oder aus recyceltem Papier bestehen, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist allein, dass sie nachhaltig sind, sich rückstandsfrei entsorgen lassen und als Alternative taugen. Wie gesagt geht es hier nur um Eislöffel.

Alternativen werden aber auch für Essbesteck benötigt. Nicht zu vergessen sind Plastiktrinkhalme, die ab 2021 ebenfalls vom Markt verbannt werden. Auch hier winkt ein riesiges Geschäft, denn Caipirinha, Pina Colada & Co ohne Trinkhalm geht gar nicht.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Deutschland Deutschland
Rechtsform: UG (haftungsbeschränkt)
Branche: Lifestyle, Gesellschaft & Familie
Kategorie: Verschiedenes, Lebensmittel, Business & Industrie
Startkapital: * über 250.000 EUR
Website: spoontainable.com
* geschätztes Startkapital

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