Geschäftsideen

Wenn Sch… zu Gold wird - Socialbusiness für Komposttoiletten

Unzählige Blogs und Shops befassen sich mit der Zubereitung von Speisen und dem Verkauf von Nahrungsmitteln. Was mit den Hinterlassenschaften des menschlichen Stoffwechsels passiert, dazu gibt es allerdings nur wenige Informationen im Web. Allenfalls kann man sich über Sanitäreinrichtungen informieren. Den Rest besorgen dann die kommunalen Abwasserbetriebe.

Wenn es denn so einfach wäre. Die Sanitärversorgung ist in Ländern Afrikas bei Weitem nicht so geregelt wie bei uns und unser Umgang damit, ist ebenfalls nicht ohne. Wasserkontamination mit Hormonen und Nitraten sind nur ein problematischer Aspekt von vielen. Auf der anderen Seite schützt eine ausreichende Sanitärversorgung vor der Ausbreitung von Infektionen und vor Krankheiten. Eine Lösung für das Dilemma zu finden, ist nicht einfach.

Wenn Sch… zu Gold wird - Socialbusiness für Komposttoiletten

Einen kleinen Beitrag für nachhaltige Fäkalienentsorgung möchten fünf soziale Entrepeneure um Malte Schremmer aus Hamburg mit ihrer 2014 gegründeten Goldeimer gemeinnützige GmbH leisten. Das Start-up produziert nachhaltige Komposttoiletten und stellt diese unter anderem bei Festivals auf. Mittlerweile ist man mit 80 Toiletten unterwegs.

Nachhaltige Trockentoilettensysteme werden nicht nur vermietet, sondern auch im eigenen Online-Shop als Bausätze verkauft. Mit den Gewinnen der Goldeimer gGmbH werden unter anderem Sanitärprojekte der Welthungerhilfe unterstützt. Das Projekt fand in den Medien eine große Resonanz und erhielt 2018 den KfW-Award „Gründen“.

 

Mit Komposttoiletten nachhaltig entsorgen

Wie bei jeder Geschäftsidee gibt es auch bei der 2014 gegründeten Goldeimer gemeinnützige GmbH eine Story, die beschreibt, wie es zur Gründung kam. Im Falle des Hamburger Start-ups kommen besonders viele Aspekte zusammen. Einer der Auslöser waren Erfahrungen des Mitgründers Malte Schremmer, der 2011 mit der Welthungerhilfe an einer Reise durch Afrika teilnahm.

In Burkina Faso erwischte ihn eine böse Durchfallerkrankung und er wurde direkt mit der defizitären sanitären Versorgung dieses Landes konfrontiert. Diese war jedoch auch in anderen Ländern des Kontinents anzutreffen. Die Eindrücke und Erfahrungen hatte Malte Schremmer im Jahr darauf in seiner Bachelorarbeit verarbeitet, die sich mit alternativen Sanitärsystemen befasste.

Denn sowohl mit der konventionellen als auch mit einer unzureichenden Sanitärversorgung entstehen zahlreiche Probleme. Während bei uns die Kontamination von Trinkwasser eine der großen Herausforderungen darstellt, haben unterentwickelte Länder ganz andere Sorgen. Hier sind tödliche Durchfallerkrankungen, insbesondere bei Kindern, mitunter an der Tagesordnung.

In der ersten Welt könnten Trockentoiletten einen nachhaltigen Beitrag leisten, um Nährstoffkreisläufe wieder zu schließen. Mit einem Freund aus Berlin zusammen entwickelte man dann die ersten Trockentoiletten-Modelle fürs heimische Badezimmer. Alles lief schließlich auf die altbewährte Komposttoilette hinaus. Zusammen mit der Wasserinitiative „Viva con Agua“ gründete Malte mit vier Mitstreitern dann in 2014 die Goldeimer gGmbH. Von da an ging alles Schlag auf Schlag.

Von anfänglich 20 Komposttoiletten steigerte man sich auf inzwischen 80 Einheiten, die auf Festivals anstatt der konventionellen Wassertoilettenwagen unter dem Motto „Späne statt Wasser“ aufgestellt werden. Doch damit nicht genug. Goldeimer vertreibt zudem auch Bausätze für alternative Toilettensysteme im eigenen Online-Shop. Das Modell für den Camper kostet 149 Euro und das Kleingarten-Modell ist für 169 Euro zu haben.

Was natürlich nicht fehlen darf, ist umweltfreundliches Klopapier aus 100% Recyclingpapier. Es kann ebenfalls im Shop erworben werden. Da es sich bei Goldeimer um eine gemeinnützige GmbH handelt, müssen die nach Abzug der Kosten verbleibenden Gewinne gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden. Malte Schremmer und seine Mitstreiter haben beschlossen, dass diese in die Projektarbeit von „Viva con Agua“ und an die Welthungerhilfe fließen. Unter anderem sollen damit Sanitärprojekte in Afrika finanziert werden.

 

Komposttoiletten haben viel Potenzial

Immer mehr Gründer entscheiden sich für ein Engagement in sozialen Projekten. So auch die Gründer der Goldeimer gemeinnützige GmbH. Das Start-up kümmert sich um Dinge, über die wir im Allgemeinen kein Wort verlieren: die nachhaltige Entsorgung unserer Fäkalien. Die natürlichste und umweltschonendste Form, den Nährstoffkreislauf wieder zu schließen, sind Trockentoiletten wie beispielsweise Komposttoiletten.

Hierbei werden unsere Hinterlassenschaften wieder zu Humus, ohne dass die Umwelt dadurch sonderlich belastet wird. Bei den konventionellen Wassertoiletten werden hingegen Millionen Liter von wertvollem Trinkwasser verschwendet. Die Schlämme in Kläranlagen sind voll von Nitraten und Hormonen, die irgendwann wieder in den Böden und damit in unser Grundwasser gelangen und es unnötig belasten.

Höchste Zeit also, zumindest im Kleinen damit anzufangen, diese umweltbelastenden Gewohnheiten zu ändern. So zum Beispiel auf Campingplätzen, in Kleingartenanlagen, auf Festivals und anderen Großevents. Goldeimer ist fast ausschließlich im Großraum von Hamburg aktiv. Doch was ist mit dem übrigen Bundesgebiet. Für sozial engagierte Gründer gibt es also noch viel zu tun, denn auch in Berlin, Frankfurt, Köln oder München müssen die Leute auf Festivals ihre Notdurft verrichten.

Weitere Daten dieser Geschäftsidee

Land: Deutschland Deutschland
Rechtsform: GmbH
Branche: Sonstiges
Kategorie: Verschiedenes
Startkapital: * 100.000 EUR - 250.000 EUR
Website: goldeimer.de
* geschätztes Startkapital

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