Wäre da nicht die Angst vor dem Scheitern: Es würden mit Sicherheit viel mehr Unternehmen gegründet. Aber Gedanken daran, wie es wird, wenn es einfach nicht klappt, gehören nun mal zur Gründungsphase dazu. Hierbei lässt sich immer wieder beobachten, dass angehende Unternehmer ganz falsche Vorstellungen darüber entwickeln, welche Konsequenzen Ihnen drohen können, wenn Ihr Projekt scheitert.
Um Ihnen eine realistische Vorstellung zu vermitteln, haben wir im Rahmen von Worst Case-Szenarien Ereignisse gesammelt, die Ihnen in Ihrem neuen Aufgabenbereich in die Quere kommen können. Gleichzeitig machen wir Sie auch direkt mit einigen Gegenstrategien vertraut. So sind Sie bestmöglich auf alles vorbereitet.
Unternehmertum: Eine Medaille mit zwei Seiten
Sie träumen davon, als Selbstständiger Ihr eigenes Unternehmen zu führen? Dann sind Ihnen die folgenden Gedanken sicher nicht unbekannt. Auf der einen Seite bietet das Unternehmertum unglaublich attraktive Vorteile. Auf der anderen Seite schwingen bei Überlegungen darüber aber auch immer Zweifel mit. Dabei spielt vor allem die Angst vor dem Scheitern eine entscheidende Rolle.
Die Vorteile der Selbstständigkeit liegen klar auf der Hand: Ihre Arbeit als Unternehmer ist weitgehend selbstbestimmt. Sie schulden niemandem Rechenschaft und können sich Ihre Arbeit selbst einteilen. Auch über Mitarbeiter und die Arbeitsumstände bestimmen Sie selbst. Sie führen keine Anweisungen mehr aus und können sich außerdem kreativ austoben, wenn das Ihr Wunsch ist.
Es wird sich daher völlig anders anfühlen, beruflich selbstständig zu arbeiten und nicht mehr als Angestellter. Hinzu kommt, dass die meisten Unternehmer deutlich mehr verdienen als Angestellte. Und Sie genießen gleichzeitig auch einen besseren sozialen Status. Demgegenüber steht die Sorge, dass ein eigenes Unternehmen nicht so läuft, wie Sie es sich jetzt erhoffen. Hier gerät man schnell in eine Gedankenspirale, die nicht gut endet.
Zweifel häufen sich dabei und irgendwann fehlt dem angehenden Gründer völlig der Mut, sein eigenes Unternehmen zu starten. Am häufigsten treffen wir dabei zwei grundlegende Bedenken an. Zum einen fragen sich die Gründer, ob sie überhaupt die nötigen Fähigkeiten mitbringen, um ein Unternehmen verantwortlich leiten zu können. Schließlich kann man den Beruf des Unternehmers nicht lernen. Es ist ganz normal, dass man Unsicherheit empfindet.
Zum anderen bestehen natürlich Bedenken darüber, was im Falle des Scheiterns genau geschieht. Verliert man dann einfach nur sein Unternehmen oder endet man vielleicht hochgradig verschuldet in armen Verhältnissen? Wir stellen immer wieder fest, dass die Furcht hiervor die Freude über die Möglichkeiten als Unternehmer überschattet. Das ist nicht nötig. Natürlich gibt es Risiken, wenn Sie sich beruflich selbstständig machen. Diese sind aber nicht so unkalkulierbar, dass Sie darauf mit Panik reagieren müssten.
Sorgenfrei Gründen ist leichter als Gedacht
Es hat sich bewährt, sich die möglichen Gefahren und Risiken genauer zu betrachten, um sie zutreffend einschätzen zu können. Und genau das wollen wir gemeinsam mit Ihnen angehen. Wir haben dazu insgesamt sechs Szenarien konstruiert, die den häufigsten Ängsten und Bedenken von Gründern entsprechen.
Wir stellen Ihnen dabei nicht nur die konkreten Gefahren und Folgen vor, sondern machen Sie auch direkt mit geeigneten Gegenmaßnahmen vertraut. Wenn Sie den Gegenstand Ihrer Ängste genau kennen, können Sie daran arbeiten, die Risiken wirklich realistisch einzuschätzen. Das wird Sie im Ergebnis ermutigen, Ihr berufliches Projekt mutig und entschieden anzugehen. Hierbei wünschen wir Ihnen viel Erfolg.
Ihr Unternehmen kommt nicht über die Gründungsphase hinaus
Manche Gründer schaffen es einfach nicht, die Start- und Gründungsphase hinter sich zu lassen. Sie hatten ursprünglich eine gute Geschäftsidee und sind seitdem von dem Gedanken beseelt, dieses Konzept zu realisieren. Aber dabei bleiben sie in ihren Gedanken und Planungsschritten hängen. Sie fertigen immer wieder Listen mit Aufgaben an, schreiben Konzepte und machen sich Gedanken über ihr künftiges Leben als Unternehmer.
Dabei versäumen sie es aber, den wirklich entscheidenden nächsten Schritt zu gehen und das Unternehmen auch wirklich zu gründen. Oft steht Ihnen die Angst vor der eigenen Courage im Wege. Man ist einfach noch nicht soweit, sich selbst als Unternehmer zu betrachten. Soll man jetzt, nur auf der Grundlage der Idee, wirklich ein Gewerbe anmelden, Räume mieten und Personal rekrutieren? Und das alles nur auf der Grundlage eines „Hirngespinstes“?
Die reine Gründungsplanung kann schließlich allein im eigenen Kopf stattfinden. Sie hat keine Konsequenzen und birgt keine Gefahren. Man kann ohne Bedenken selbst die größten Luftschlösser konstruieren, ohne sie jemals in der Wirklichkeit zu erproben. Das macht zwar in vielen Fällen großen Spaß. In die Selbstständigkeit führen all diese Überlegungen dagegen nicht.
Für viele angehende Gründer ist auch der Schritt sehr schwierig, den bisherigen Job zu kündigen und echtes Geld in das eigene Start-up zu investieren. In diesem Moment wird es nämlich wirklich ernst und es zeichnen sich echte Konsequenzen ab. Das bisherige Gehalt fällt weg und auch die tägliche Arbeitszeit muss nicht mehr absolviert werden. Sie sollte nun stattdessen voll in das Projekt Selbstständigkeit investiert werden.
Gegenmaßnahmen |
Um das Problem zu lösen, dass Ihr geplantes Unternehmen nicht über die Startphase hinauskommt, sollten Sie zunächst einmal einen klaren und eindeutigen Plan anlegen. Erfassen Sie sämtliche Schritte, die absolviert werden müssen, damit Ihr Unternehmen erste Umsätze realisieren kann. Bringen Sie die einzelnen Steps Ihrer Planung dann in eine sinnvolle Reihenfolge und versehen Sie sie jeweils mit einem Enddatum. Ab jetzt müssen Sie diese Liste nur noch konsequent abarbeiten und sich an Ihre eigenen Terminvorgaben halten. Weitere Möglichkeiten, um Sie bei diesem Problem zu unterstützen, bilden eine Gründung in Teilzeit oder eine Gründung gemeinsam mit mehreren Partnern. Bei der Teilzeitgründung behalten Sie Ihren gewohnten Job zunächst noch bei und investieren hauptsächlich Ihre Freizeit in das neue Unternehmen. So brauchen Sie nicht gleich alles auf eine Karte zu setzen. Bei der Gründung mit mehreren Geschäftspartnern verteilen sich die Aufgaben und Lasten auf mehrere Schultern. Das entlastet Sie und sorgt dafür, dass andere die Initiative übernehmen können, wenn Ihnen gerade die Energie fehlt.
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Ihr Unternehmen läuft nicht richtig an
Kommen wir zu einem weiteren Szenario, das ebenso bedrohlich erscheint. Sie haben die Gründungsphase erfolgreich abgeschlossen und Ihr neues Unternehmen steht nun fertig da. Sie haben Firmenräume bezogen, alles ist komplett eingerichtet, Mitarbeiter wurden gefunden und engagiert, die technische Infrastruktur steht und eigentlich sind Sie bereit dazu, die ersten Aufträge anzunehmen und Umsätze zu generieren.
Doch genau da setzt das Problem ein: Es kommen nämlich keine Aufträge. Ihr Unternehmen ist noch völlig neu am Markt und kein potenzieller Kunde kennt Sie. Und selbst wenn Sie einen erstklassigen Internetauftritt hingelegt haben und Ihre Seiten für die Suchmaschinen optimiert sind, so braucht es eine Zeit, bis Sie bei Google von einem guten Ranking profitieren.
Diese erste Zeit ohne Aufträge wirkt sich demoralisierend auf Ihre Mitarbeiter und auch auf Sie aus. Man sitzt die Zeit im Unternehmen mehr oder weniger ab und wartet wie Seeleute bei einer Flaute auf besseren Wind. Das zermürbt die Beteiligten schnell und sorgt dafür, dass man sich gehenlässt und den Eifer und die Begeisterung für das neue Unternehmen verliert. Dieser Effekt ist besonders gefährlich. Kommen dann nämlich die ersten Aufträge herein, funktioniert das Unternehmen unter Umständen nicht optimal.
Besser wäre es, wenn die auftragslose Zeit genutzt würde, um sich gegenseitig zu ermutigen, die Arbeitsabläufe zu trainieren und insgesamt aktiv daran zu arbeiten, dass sich die Situation schnell ändert. Je eher es gelingt, die Flaute zu überwinden, umso besser für das Unternehmen. Schließlich fallen bereits jetzt hohe laufende Kosten an. Mit jedem umsatzlosen Tag müssen diese Kosten aus dem Kapital, den Reserven oder aus fremden Mitteln aufgebracht werden.
Gegenmaßnahmen |
Der erste Schritt in einer solchen Situation besteht darin, dass Sie sich mit der Analyse der Ursachen für die fehlenden Umsätze beschäftigen. Wie lautete Ihre ursprüngliche Planung zur Gewinnung von Neukunden? Was hat hierbei nicht funktioniert und was sind die Gründe dafür? Vielleicht haben Sie Ihr Konzept zur Gewinnung der ersten Kunden nicht konsequent genug umgesetzt? Vielleicht weißt es auch strategische Schwächen auf. Als erste Maßnahme sollten Sie also versuchen, hierbei für Abhilfe zu sorgen. Darüber hinaus ist es jetzt höchste Zeit, eine Offensive in Sachen Akquise zu starten. Motivieren Sie alle freien Mitarbeiter, potenzielle Kunden anzusprechen. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen Eintragungen bei B2B-Plattformen wie Lieferanten.de. Hier werden Sie von interessierten Kunden genau in dem Moment gefunden, in dem ein konkreter Bedarf an Ihren Angeboten besteht. Denken Sie auch über den Einsatz von Google Ads nach. Hierbei handelt es sich um Anzeigen, die immer dann auf der Google-Ergebnisseite angezeigt werden, wenn nach einem passenden Angebot gesucht wurde.
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Sie sind von Führungsaufgaben überfordert
Viele angehende Unternehmer stellen es sich viel zu leicht vor, das eigene Unternehmen qualifiziert zu führen. Hierzu gehören eine Vielzahl von Aufgaben, die Sie vor allem zu Beginn stark überfordern können. Hinzu kommt, dass Sie eine natürliche Autorität ausstrahlen müssen, damit Ihre Mitarbeiter Ihre Anweisungen befolgen und sich darum bemühen, immer in Ihrem Sinne zu agieren.
In dieser Hinsicht ähnelt Ihre Herausforderung der eines Mannschaftskapitäns. Dieser ist zum einen ein Teamkollege und zum anderen derjenige, der den Überblick behält und sinnvolle Anweisungen gibt. Führen bedeutet ganz konkret, dass Sie Verantwortung übernehmen. Sie müssen begreifen, dass es sich um Ihr Unternehmen handelt und dass alles, was dort geschieht, unmittelbar auf Sie zurückfällt.
Sie können nicht für sich in Anspruch nehmen, dass Sie etwas nicht gewußt haben oder dass Ihnen nicht klar war, für welche Bereiche Sie zuständig waren. Genau das ist nämlich Ihre zentrale Aufgabe: Sie müssen das gesamte Unternehmen in jeglicher Hinsicht steuern und verantworten, weil niemand außer Ihnen die Pflicht und das Recht dazu hat.
Dazu gehört unter anderem, dass Sie immer den Überblick über alle wichtigen Abläufe und natürlich über die Geschäftsentwicklung und die Finanzen behalten. Sie müssen Aufgaben an Ihre Mitarbeiter verteilen und deren Erledigung überprüfen. Außerdem liegt es an Ihnen, alle Entscheidungen im Unternehmen zu treffen und dabei keine Zeit zu verlieren.
Nicht zuletzt wird auch von Ihnen erwartet, dass Sie Ihre Mitarbeiter gleich behandeln und dass Sie sich um Gerechtigkeit bemühen. Alles in allem haben Sie es also mit einer fordernden Aufgabe zu tun, die sehr aufreibend und vielseitig ist.
Gegenmaßnahmen |
Niemand wird als Unternehmer geboren und leider lässt sich dieser anspruchsvolle Beruf auch nicht im Rahmen einer Ausbildung oder eines Studiums erlernen. Es ist also kein Wunder, dass viele frischgebackenen Unternehmer mit ihren Aufgaben zunächst einmal schwer überfordert sind. An dieser Stelle kann man Ihnen nur sagen, dass sich Ihre Situation mit jedem Tag Erfahrung verbessern wird. Sie müssen diese Phase Schritt für Schritt durchlaufen. Sie werden Fehler machen, falsche Entscheidungen treffen und ungerecht sein. Das gehört einfach dazu. Es ist völlig in Ordnung, Fehler zu machen. Allerdings wäre es fatal, wenn Sie daraus nicht lernen würden. Um sich Unterstützung zu holen, gibt es letztlich drei Möglichkeiten. Sie können zunächst einmal Bücher durcharbeiten, die sich genau damit beschäftigen. Diese Form des Selbststudiums kann Ihnen sehr viel bringen und Ihre Führungsqualitäten deutlich verbessern. Darüber hinaus sollten Sie in Erwägung ziehen, an Kursen und Schulungen zum Thema Unternehmensführung teilzunehmen. Hier lässt sich nicht nur viel lernen. Sie kommen auch mit anderen Unternehmern in Kontakt, die vor denselben Problemen stehen. Nicht zuletzt können Sie in dieser Lage auch Beratung in Anspruch nehmen. Beauftragen Sie dabei einen qualifizierten Experten, in Ihren Betrieb zu kommen und Sie direkt vor Ort mit Rat und Tat zu unterstützen.
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Eine rückläufige Geschäftsentwicklung
Gehen wir einmal davon aus, dass Sie die Planungs-, Start- und die Gründungsphase gut überstanden haben. Ihr Unternehmen ist wie gewünscht angelaufen. Sie haben genügend Aufträge erhalten und gute Umsätze gemacht. Doch plötzlich müssen Sie feststellen, dass sich das Geschäftsvolumen rückläufig entwickelt. Es kommen weniger Aufträge herein, die Umsätze gehen zurück und der Gewinn verringert sich.
Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt, dann werden Ihnen schon bald die finanziellen Mittel ausgehen. Sie müssen dringend gegensteuern, weil Sie ansonsten riskieren zu scheitern. Die Ursachen für eine solche Entwicklung können sehr unterschiedlich sein. Vielleicht haben Sie einen großen und wichtigen Kunden verloren. Vielleicht ist am Markt ein Mitbewerber aufgetaucht, der Ihnen auf aggressive Weise Ihre Kundschaft wegnimmt.
Eventuell befindet sich auch Ihre Branche oder die gesamte Wirtschaft in der Krise. In jedem Fall geht Ihr Umsatz so stark zurück, dass es auf Sie bedrohlich wirkt. An einem solchen Szenario können wir gut feststellen, dass es sehr wichtig ist, dass Sie es möglichst früh mitbekommen, wenn sich das Geschäftsvolumen so stark verändert.
Hierfür ist es erforderlich, dass Sie die Auftragslage und die Umsatzentwicklung in sehr kurzen Abständen überprüfen. Wenn Sie das versäumen, dann kann es leicht geschehen, dass Sie erst zu spät auf eine wirklich kritische Entwicklung aufmerksam werden. Dann besteht eventuell keine Möglichkeit mehr, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Gegenmaßnahmen |
Auch bei diesem Problem sollte die Ursachenforschung ganz am Anfang der Bewältigungsphase stehen. Sie müssen möglichst schnell herausfinden, was genau geschehen ist und wodurch es dazu kommt, dass Ihre Umsätze schwinden. Erst nachdem Sie die Gründe kennen, können Sie exakt die passende Strategie anwenden, um die geschäftliche Lage zu verbessern. Je nach Ursache kann es zum Beispiel erforderlich sein, eine Vertriebsoffensive zu starten, das Gespräch mit abspringenden Kunden zu suchen oder offene Konflikte zu lösen. Wenn Sie feststellen, das sich in Ihrer Branche grundlegend etwas verändert hat, dann kann es auch nötig sein, Ihr Geschäftsmodell in gewisser Weise zu modifizieren. Wenn Sie merken, dass Sie den Ursachen für die rückläufige Entwicklung nicht wirklich auf die Spur kommen oder keine wirksame Lösung finden, dann sollten Sie in letzter Konsequenz nach einem externen Berater suchen, der Sie in dieser Situation wirksam unterstützen kann.
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Sie werden langfristiger krank
Wenn Sie Ihr Unternehmen allein führen, dann liegt viel Verantwortung auf Ihren Schultern. Ihre Position ist zentral und Sie sind Tag für Tag in viele wichtige Abläufe involviert. Ihre Anwesenheit ist daher unbedingt erforderlich und wenn Sie selbst nicht verfügbar sind, dann fehlt dem Unternehmen in gewisser Weise der Motor. Diese Positionierung wird Ihnen im Normalfall ein gutes Gefühl geben und dafür sorgen, dass Sie den Überblick über Ihre Firma nicht verlieren.
Doch was passiert eigentlich, wenn Sie selbst einmal durch Krankheit ausfallen? Dabei sprechen wir nicht von einem kleinen Infekt oder einer Erkältung. Wenn Sie dem Unternehmen einmal für zwei oder für drei Tage nicht zur Verfügung stehen können, dann ist das noch keine große Katastrophe.
Aber wie sieht es aus, wenn Sie längerfristig ausfallen. Vielleicht durch eine wirklich schwere Erkrankung und einen langen Aufenthalt in der Klinik und in der Reha. Oder durch einen Unfall, bei dem die Genesung besonders lange dauert. Auch ein schweres chronisches Leiden ist möglich, bei dem Sie nur selten zur Verfügung stehen.
Wenn Sie an dieser Stelle keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergreifen, wird die Situation sehr schnell gefährlich. Wichtige Entscheidungen werden nicht mehr oder nur sporadisch getroffen. Der Zusammenhalt im Unternehmen geht verloren. Kunden und Geschäftspartner sind orientierungslos und verlieren das Vertrauen. Hier muss wirklich umgehend gegengesteuert werden, um Schlimmeres zu verhindern.
Gegenmaßnahmen |
Bei einer eher kurzen Abwesenheit wird es Ihnen mit einem überschaubaren Aufwand gelingen, Ihre Anwesenheit zumindest zu simulieren. Selbst wenn Sie mit einem grippalen Infekt das Bett hüten müssen, werden Sie kurz mit Ihren Mitarbeitern sprechen oder schreiben können. Es ist Ihnen möglich, wichtige Anweisungen zu erteilen und sicherzustellen, dass alles im Unternehmen weiter so läuft wie gewohnt. Bei längerer Abwesenheit wird es bedeutend schwieriger. Jetzt können Sie nur versuchen, innerhalb von kurzer Zeit geeignete Schritte umzusetzen. Vielleicht kennen Sie eine Person, die Sie im Unternehmen vorübergehend ersetzen kann. Unter Umständen kommt auch ein Mitarbeiter infrage. Ebenso ist es möglich, dass Sie mehrere Mitarbeiter darum bitten, Sie in einzelnen Teilbereichen zu vertreten. Interessant in diesem Zusammenhang: Sie haben bei vielen Versicherungen die Möglichkeit, sich genau gegen dieses Risiko abzusichern. Kommt es dazu, dass Sie dauerhaft ausfallen, dann erhalten Sie einen bestimmten Geldbetrag von dem Versicherer. Dieser hilft Ihnen dabei, einen Vertretungsstruktur zu organisieren.
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Ihr Unternehmen wird insolvent
Kommen wir abschließend zu dem Szenario, das für die meisten angehenden Unternehmer wohl den größten Schrecken ausstrahlt. Die Rede ist von einer Insolvenz. Diese wird mitunter auch als Konkurs oder Pleite bezeichnet. Gemeint ist damit immer dasselbe: Ihr Unternehmen ist nicht mehr zahlungsfähig. Sie können Ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen.
Mit anderen Worten: Rechnungen, Gehälter und Mieten werden nicht mehr bezahlt. Der Gesetzgeber legt in einem solchen Fall strenge Maßstäbe an Sie an. Sie sind jetzt nämlich dazu verpflichtet, Insolvenz anzumelden. Wenn Sie dies nicht rechtzeitig erledigen, dann machen Sie sich unter Umständen der Insolvenzverschleppung schuldig. Hierbei handelt es sich um einen Straftatbestand. Sie sollten daher auf keinen Fall zu lange zögern.
Wenn Ihnen bereits bekannt ist, dass Ihr Unternehmen zahlungsunfähig ist, dann dürfen Sie auch keine Aufträge mehr erteilen. Da Sie wissen, dass Sie diesen Auftrag nicht mehr bezahlen können, entspricht dieser Vorgang einem Insolvenzbetrug. Hier ist also grundsätzlich viel Vorsicht angemessen.
In der Folge Ihrer Insolvenz wird nun ein Konkursverwalter eingesetzt, der die Leitung Ihres Unternehmens übernimmt. Seine Aufgabe besteht darin zu prüfen, ob sich der Betrieb noch retten lässt und darüber hinaus Sorge dafür zu tragen, dass Ihre Gläubiger möglichst viel von dem geschuldeten Geld erhalten.
Gegenmaßnahmen |
Die beste Maßnahme im Zusammenhang mit der Insolvenz besteht darin, dass es gar nicht erst so weit kommt. Wirtschaften Sie umsichtig, gehen Sie keine Risiken ein, schaffen Sie Rücklagen und geben Sie möglichst wenig Firmengeld aus. Bleiben Sie unbedingt dauerhaft darüber informiert, ob irgendwann die Überschuldung eintritt und Ihr Unternehmen nicht mehr zahlungsfähig ist. In diesem Moment sollten Sie sich sofort an einen erfahren Anwalt mit dem Fachgebiet Insolvenzrecht wenden. Dieser wird gemeinsam mit Ihnen prüfen, ob wirklich die Zahlungsunfähigkeit eingetreten ist und Sie bei den nächsten Schritten begleiten. Wenn die Insolvenz Ihres Unternehmens dazu führt, dass auch Sie privat stark verschuldet sind, dann sollten Sie unbedingt eine Privatinsolvenz in Erwägung ziehen. Hierbei handelt es sich um ein Programm, in dessen Rahmen Ihre Schulden innerhalb von drei Jahren getilgt und am Ende erlassen werden. Die Privatinsolvenz gibt Ihnen die Chance, nach einigen Jahren wieder ganz von vorne anfangen zu können und dabei völlig schuldenfrei zu werden. Etwas Schlimmeres kann Ihnen im Prinzip als Unternehmer nicht passieren.
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